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Wie schnell ein Leben aus den Fugen geraten, ja urplötzlich kippen kann, davon erzählt stilsicher und mit aller Schärfe Delphine de Vigan in ihrem neuen Roman.

Wie schnell ein Leben aus den Fugen geraten, ja urplötzlich kippen kann, davon erzählt stilsicher und mit aller Schärfe die 1966 geborene Delphine de Vigan (vgl. zuletzt ihr überzeugender und mit Literaturpreisen bedachter Roman "No und ich", BA 4/09). Die alleinerziehende Mathilde hat einen tollen Job als Stellvertreterin des Marketingleiters Jacques in einem Unternehmen im pulsierenden Paris. Mathilde meint ihr Leben im Griff zu haben, sie ist glücklich mit ihren Kindern, die Zusammenarbeit mit Jacques klappt hervorragend. Von einem Tag auf den anderen ist alles anders. Jacques beginnt sie systematisch zu mobben. Mathilde erfährt eine monatelange, zermürbende Demontage ihrer Person, hofft aber inständig auf eine Veränderung. Parallel dazu wird das Leben des durch Paris hetzenden Arztes Thibault erzählt, der müde und zermürbt ist von seiner Arbeit und seiner Freundin Lila. So beschließt Thibault sein Leben zu verändern. Vigan ist ein beklemmender, atmosphärisch dichter, sozialkritischer Roman gelungen, der verdientermaßen für den Prix Goncourt nominiert wurde. Allen Bibliotheken sehr empfohlen.

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