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Der Roman ist im großstädtischen Raum Ostdeutschlands angesiedelt, im Rotlichtmilieu. Aus dramatischen Szenen, Berichten, Monologen ... entsteht ein Kosmos der Verflechtungen bis in die Mitte der Gesellschaft. Träume, vor allem der Frauen im Milieu, durchziehen den Text.

Der aktuelle Roman des Leipziger Autors (Debüt "Als wir träumten", BA 6/06, zuletzt "Gewalten", ID-G 16/10) führt wieder an die dunklen Ränder der Gesellschaft und zugleich mitten hinein. Das Geschehen ist im Rotlichtmilieu angesiedelt. Örtliche Details lassen den Großstadtraum Leipzig-Halle erkennen. Aus unterschiedlichen Perspektiven, nicht chronologisch erzählt, ist der vielstimmige, am aktuellen Zeitgeschehen orientierte Text eine Collage dramatischer Szenen an unterschiedlichen Schauplätzen (bis Tokio), Berichten, Monologen mit Rückblenden. Beziehungen zwischen den Protagonisten (z.B. ein alter Jockey, der seine Tochter sucht, Prostituierte, Bordellbetreiber, Hells Angels, Immobilienbesitzer) werden erhellt, Leerstellen bleiben. Sie alle verbindet Geld, Macht, Recht und Politik, alte und neue Seilschaften, Glücksansprüche und Träume. Vor allem die Einzelstimmen der Frauen im Milieu gelingen eindrücklich, durchziehen den Text, markieren Beginn und Ende. Der starke Roman sollte nicht nur in Großstadtbibliotheken angeboten werden (Shortlist Deutscher Buchpreis 2013).

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