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Reykjavík, 1972. Marian Briem ermittelt in dem Mordfall an einem 17-jährigen Jungen, der in einem Kino brutal erschlagen wurde. Währenddessen tritt der russische Schachweltmeister Boris Spasski zu einem Duell gegen seinen amerikanischen Konkurrenten Bobby Fischer an.

1972 schaut die Welt nach Island: Der Kalte Krieg manifestiert sich im Schachduell zwischen dem Russen Boris Spasski und dem Amerikaner Bobby Fisher. Während Fisher mit seinen Allüren die Welt in Atem hält, wird in einem heruntergekommenen Kino in Reykjavík ein 17-jähriger, geistig behinderter Junge erstochen. Marian Briem, der als Lehrmeister von Kommissar Erlendur (zuletzt "Eiseskälte", ID-A 52/12) bekannt sein dürfte, ermittelt. Unaufgeregt, aber hartnäckig findet er schließlich heraus, was die Geheimdienste beider Seiten mit dem Tod des Jungen zu tun haben. Indriðasons neuer Roman ist ein Prequel zur erfolgreichen Erlendur-Serie. Die Spannung ist darin nur sparsam dosiert und es passt zum Flair der 1970er-Jahre, als man zum Telefonieren noch einen Apparat aufsuchen musste und die Kriminaltechnik sich mehr oder minder auf Fingerabdrücke konzentrierte, dass Marian Briem sich ausschließlich durch Gespräche und Hypothesenbildung der Lösung des Falls nähert.

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